Heft 2 / 2017   [im Druck]:



Lernorte - Pädagogische Räume



Lehren und Lernen finden an konkreten Orten statt. Ausgewiesene pädagogische Orte – wie Universitäten, Kursräume, Schulen, Lehrwerkstätten, Bibliotheken oder Kindergärten – gestalten jeweils eine eigene Umgebung, die speziell für das Lehren und Lernen geschaffen ist. Sie grenzen diesen Ort damit von anderen ab und bringen zugleich Vorstellungen über das dort stattfindende pädagogische Geschehen zum Ausdruck. Die räumliche Gestaltung strukturiert das Lehren und Lernen vor. Damit wird an diesen Orten professionelles pädagogisches Handeln ermöglicht, zugleich wird dieses Handeln aber auch durch die Gestaltung der Umgebung begrenzt. Wie sich diese beiden Dimensionen – die Ermöglichung und die Begrenzung – an pädagogischen Orten in verschiedenen Bildungsbereichen zeigen, ist Gegenstand des Themenhefts „Lernorte – Pädagogische Räume“. Daraus ergeben sich zwei mögliche Perspektiven für eine Beschäftigung mit pädagogischen Orten: Einerseits mit Fokus auf die Gestaltung von Orten, beispielsweise durch die Frage, welche Bildungsvorstellungen, Lernverständnisse oder Rollenerwartungen an einem Ort zum Ausdruck kommen. Oder auch die Frage, wer gestaltet eigentlich diese Orte mit welchen pädagogischen Anliegen? Werden in der räumlichen Gestaltung auch Ambivalenzen oder Spannungsverhältnisse sichtbar? Andererseits mit Fokus auf das Lehren und Lernen an konkreten Orten. Diese Beiträge können etwa danach fragen, was in diesen Räumen geschieht und wie sich das Zusammenspiel zwischen dem konkreten Ort und der Vermittlung und Aneignung von Wissen beschreiben lässt. Auch das ‚pädagogische Potenzial‘ spezifischer Räume kann ausgelotet werden. Es sind aktuell oder historisch sowie theoretisch oder empirisch ausgerichtete Beiträge willkommen, die sich mit einer oder mehreren dieser Fragen auseinandersetzen.