Heft 3 / 2017   [in redaktioneller Bearbeitung]:



Bildungsforschung zur Elternbildung/-arbeit und -beratung

  • Herausgeber des Themenheftes: Gastherausgeberin: Prof. Dr. Stefanie Greubel & Prof. Dr. Thorsten Bührmann (Redaktion)
  • Kontakt: stefanie.greubel@alanus.edu


Mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Bewegungen, die Bildung als zentrale Anforderung an die Mitglieder heutiger zivilisierter Gesellschaften stellt und daran die eigene Existenzsicherung koppelt, nimmt die Förderung der eigenen Kinder im Elternhaus eine besondere Rolle ein. Internationale und nationale Studien, die Schulleistungen in den Blick nehmen (vgl. PISA, PIRLS/IGLU, TIMMS), bescheinigen relevante Unterschiede in der schulischen Leistung abhängig von nationaler, sozialer und kultureller Herkunft. Bildungsungerechtigkeit wird durch das unterschiedliche Vorhandensein von kulturellem und sozialem Kapital verstärkt. Dies hat zur Folge, dass die heterogene Gruppe der Eltern eine hohe Verantwortung hat, ihre Kinder bestmöglich zu fördern. Dies gelingt Eltern je nach beruflichem und sozialem Background unterschiedlich gut. Sind auf der einen Seite Tendenzen zur Überförderung auszumachen, zeigen sich auf der anderen Seite zuweilen Förderdefizite.

Es besteht daher ein hoher Bedarf, Eltern in ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit zu unterstützen. In der Praxis der Kindertagesstätten finden sich Impulse durch die pädagogischen Konzepte der Erziehungspartnerschaft, den ko-konstruktiven Übergangsgestaltungen sowie den breitgefächerten Angeboten der Familienzentren, die Eltern niedrigschwellig begleiten und auf die unterschiedlichen Bedarfslagen reagieren können.

Kann Elternbildung eine Brücke zu mehr gesellschaftlicher Partizipation sein? Welche Erkenntnisse gibt es über die Effektivität von Elternangeboten? Wie können Eltern bestmöglich unterstützt werden? Werden nur bestimmte Eltern gezielt angesprochen? Wo zeigt sich ein Entwicklungs- und Forschungsbedarf?

Für das Themenheft Bildungsforschung zur Elternbildung/-arbeit und Beratung rufen wir zur Einreichung von Beiträgen auf, die die Schnittstelle zwischen den Erkenntnissen der Kindheitspädagogik und der Erwachsenenbildung beleuchten. Es sind sowohl theoretisch fundierte als auch empirische Beiträge sowie Berichte über erfolgreiche Praxismodelle erwünscht.