Heft 4 / 2020   [Call bis 30.04.2020]:



Programmplanung und Didaktik

  • Herausgeber des Themenheftes: Gastherausgeberin: Dr. Marion Fleige, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung & Dr. Bettina Thöne-Geyer (Redaktion)
  • Kontakt: thoene-geyer@die-bonn.de


Dieses Themenheft soll einen Beitrag zu einer substanziellen (vergleichenden) Reflexion über didaktisches Handeln in der gegenwärtigen pädagogischen Praxis im Spektrum der pädagogischen Berufsgruppen und didaktischen Handlungsfelder leisten.

Pädagogisches Handeln als Unterstützung von Prozessen der Bildung und des Lernens, der Qualifizierung und Kompetenzentwicklung ist didaktisches Handeln. Die didaktischen Handlungsformen umfassen gleichermaßen Planung, Kommunikation und Interaktion. Das Heft wird Beiträge zusammenführen, die im Hinblick auf diese Bezugspunkte Fragestellungen entwickeln, theoretisches Wissen und / oder Forschungsbefunde präsentieren. Von Interesse sind gleichermaßen Beiträge über die Weiterentwicklung der handlungsanleitenden, instrumentell wirksamen Wissensstrukturen und Konzepte wie auch begriffsentwickelnde Beiträge und zeitdiagnostisch-kritische Bestandsaufnahmen im Fachdiskurs.  

Da sich die didaktische Frage nicht ausschließlich auf die mikrodidaktischen Wissens- und Handlungsformen bezieht, sondern gleichfalls pädagogische Planung auf einer mesodidaktischen Ebene (Angebotsentwicklung) und einer makrodidaktischen Ebene (Programmplanung) einbezieht, sind Einreichungen zu allen drei Handlungsebenen willkommen. Programmplanung bildet insbesondere einen Handlungs- und Forschungsbereich der Erwachsenenbildung/Weiterbildung. Die Erstellung von Programmen und Angeboten ist hier konstitutive Voraussetzung für mikrodidaktisches Handeln. Für eine professionelle Reflexion und Umsetzung ist dabei zentral, mit den Erwartungen von Gesellschaft, Politik und Adressat/innen an das Bildungsangebot umzugehen, aber zugleich auch eigene fachliche, thematische Schwerpunkte kreativ zu setzen. Dies gilt umso mehr, wenn nicht nur einzelne Angebote geplant werden, sondern wenn diese konzeptionell zu einem Programm gebündelt werden und ein Programmsegment oder Programmbereich auszugestalten ist. Diesbezüglich variieren Rahmenbedingungen wie Träger, Region oder Größe und Typus der Weiterbildungsorganisation die Handlungsspielräume. Umso mehr bedarf es einer Begründungsfähigkeit für inhaltliche Schwerpunktsetzungen und einer Zusammenarbeit mit Leitung/ Bildungsmanagement, die nach Aufgaben differenziert. Die Erkennbarkeit einer Weiterbildungsorganisation für Adressat/innen und Bildungspolitik hängt davon ab, dass Angebote und Programme zu einer pädagogischen Idee für die Weiterbildungsorganisation profiliert werden. Dieses ist eine einschlägig pädagogisch-didaktische Aufgabe. Eine integrierte Betrachtungsperspektive für die drei didaktischen Handlungsebenen plus Leitung/ Bildungsmanagement kann wiederum mit dem Konstrukt der „Lernkulturgestaltung“ eingenommen werden, welches die vielfachen Wechselwirkungen der einzelnen Ebenen pädagogischen und didaktischen Handelns zum Ausdruck bringt. 

Die Rubriken „Aus der Disziplin“ und „Aus der Profession“ können für das Themenfeld Einblicke liefern, wie auf den jeweiligen Ebenen derzeit wissenschaftlich gearbeitet wird und pädagogische Tätigkeiten in Programmen – auch einzelner Anbieter – wahrgenommen werden.